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Keine Gefahr für Ungeborene bei Genscreening

Eine Studie der Universität Libre de Bruxelles ist zu dem Ergebnis gekommen, dass das Untersuchen von Embryos nach genetischen Erkrankungen keine größeren Risiken als eine normale künstliche Befruchtung in sich birgt. Die Ergebnisse wurden auf der European Society of Human Genetics der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei wurden die Daten von 583 Kindern, die nach einer Präimplantationsdiagnostik (PGD) geboren wurden, von Ingeborg Liebaers Team analysiert.

Ultraschallbild Bei dem relativ neuen Verfahren, bei dem von Fachleuten immer wieder auch Sicherheitsbedenken diskutiert wurden, wird dem rund drei Tage alten Embryo eine Zelle entnommen. Von 563 der 583 untersuchten Kinder die lebend auf die Welt kamen verfügten alle über ein ähnliches Geburtsgewicht wie jene Kinder, die nach einer normalen künstlichen Befruchtung oder nach einer intracytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) das Licht der Welt erblickten. Keine Unterschiede zur Vergleichsgruppe zeigte sich auch im Bereich Geburtsschäden oder Missbildungen.

Weitere Untersuchungen im Bereich der vorgeburtlichen Sterberate stehen jedoch an, meint Ingeborg Liebaers, die leitende Wissenschaftlerin. Hier zeigte sich, dass diese höher als bei IVF- und ICSI-Kindern war. Die meisten Todesfällen fanden sich bei Mehrfachschwangerschaften, wie Zwillingen oder Drillingen.

Erstmals wurde PGD 1990 eingesetzt. Dabei werden befruchtete Eizellen auf genetische Krankheiten hin untersucht, damit bei einer künstlichen Befruchtung ein gesunder Embryo eingepflanzt werden kann. In Großbritannien ist PGD laut BBC für mehr als 50 genetische Erkrankungen zugelassen.

www.eshg.org - European Society of Human Genetics - ESHG

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