Bettys Blog

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Bauchtanzwütige Mitvierzigerin wechselt Bundesstraße ?

Dieses Verkehrsschild erreichte mich via Mail mit den Worten "Schau doch, ob dir etwas einfällt zu Bettys Blog, du bist doch sicher auch schwanger Auto gefahren". Absender des Mails: Mein fast der Adoleszenz entwachsener Erstlingsspross.
Offensichtlich unterliegt auch dieser - wie auch sein 10-jähriger Bruder - der Annahme, dass Mütter wie Geschirrspüler und Waschmaschinen auf Knopfdruck einfach alles beherrschen.


Strassentafel Mein jüngerer Spross stellte mir vor wenigen Tagen, nach ausgiebigstem Besuch des Punschstandes, folgende Aufgabe:
"Mama, ich muss morgen ein Herbstgedicht mit 12 Zeilen auswendig aufsagen." Mhm, wundernd fragte ich mich, wie es denn möglich sei, ein so langes Gedicht als Aufgabe bis zum nächsten Tag zu bekommen. Doch die Vorwürfe meines Jüngsten, dass er wegen dem Punschstandbesuch keine Zeit zum Suchen und Lernen hatte, rüttelten mich aus meinen Gedanken und verlangten nach Handlung...

Um das quengelnde Kind ruhig zu stellen behauptete ich in selbstüberschätzender Adventlaune und napoleonischer Manier "Ich schreibe dir das Gedicht in drei Minuten. Bevor wir lange herumsuchen und dein Gezeter mein Trommelfell deformiert, wird deine Mutter einfach dichten..."

Meine Söhne sind von ihrer Mutter ja wirklich einiges an Kreativität und Handlungsspontanität gewohnt, aber dies führte dazu , das mein Jüngster CD-große Augen bekam und mich begleitet von den gestammelten Worten "Nein, das glaub ich nicht, nein das kannst du nicht, Mama hör auf mit Spaß machen.....!" unglaubwürdig anklotzte.

Aber Mama, "geistig beflügelt", zückte unbeirrt einen Stift und schrieb in wenigen Minuten ein Herbstgedicht. Das Staunen des Benjamins verwandelte sich nach der sechsten Zeile in ein lustvolles und entspanntes Mitreimen und nach nur wenigen Minuten hatte ich jegliche Achtung meines Sohnes zurückgewonnen.

Zufrieden lernte er den "literarischen Outbreak" auswendig, um ihn am nächsten Tag den "Auftraggebern" vorzutragen.

Wie sich beim nächsten Elternsprechtag herausstellte, war diese Herausforderung eine Strafaufgabe für körperlich-sozial-turbulentes Miteinander (Rauferei) während der Pause gewesen und eine pädagogisch motivierte Nachfrage bezüglich "Überforderung von Schulkindern durch Hausaufgaben" wäre wohl in die Hose gegangen.

Nun muss ich das Endlostextverbot des Internets respektieren und werde ein ander Mal zu oben erwähntem Verkehrszeichen einen meiner Knöpfe drücken.

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