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Internet & Essstörungen

Forscher der School of Medicine der Stanford University in Amerika haben den Einfluss des Internets auf Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen untersucht. Gefährdete oder erkrankte Jugendliche suchen im Internet Informationen wie Diätpläne oder "Tipps und Tricks zum Schlankwerden" und werden dadurch in ihrem ungesunden Essverhalten beeinflusst und unterstützt.

MessgürtelDie Hälfte der 76 untersuchten Patienten gab an, Webseiten über Essstörungen besucht zu haben. 96 % davon surften auf Webseiten, deren Inhalte Essstörungen fördern indem sie neue Diäten und Entschlackungstechniken beschreiben. Patienten, die diese Seiten besuchten, litten auch länger an der Erkrankung. Die Hälfte der Besucher dieser Internetseiten gab an, sich dort über Methoden für den Gewichtsverlust informiert zu haben.

Dabei werden oft Internetforen, denen aufgrund ihres Hauptthemas teilweise eine unkritische Auseinandersetzung nachgesagt werden kann, als sozialer und kommunikativer Ort von den Jugendlichen als Informationsquelle genützt.

Die Schulärztin und Psychotherapeutin Barbara Reiter aus Oberösterreich sieht das Internet als negative Verstärkung bei Essstörungen. Durch die Flucht ins Internet werden soziale Kontakte immer seltener und die Offenheit für die Irrealität im Netz größer. Eltern setzen den Kindern entweder zu viel oder zu wenig Grenzen und daher suchen Pubertierende neue Wege, um sich auszudrücken. Essstörungen können so stellvertretend als Hilfeschrei, Protest oder Frustrationsabwehr gedeutet werden.


Links:
www.sowhat.at - Institut für Menschen mit Essstörungen
www.bzga-essstoerungen.de - Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
de.wikipedia.org - Wikipedia Eintrag: Essstörungen

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