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Zeckenbiss und Borreliose

Zecken sind jene spinnenartigen Insekten die als Überträger von FSME und Borreliose gelten und in ganz Europa verbreitet sind. Sie bevorzugen Grashalme und Gebüsche feuchter Waldränder, und warten ihren Wirten, egal ob Tier oder Mensch mit ihren Beisswerkzeugen und Rüssel dort auf. Ihre Ernährung beruht rein auf dem Saugen von Blut, was sie wohl auch, obowhl ihrer geringen Größe, zu "Feinden" des Menschen gemacht hat.

Nahaufnahme eines Zecken auf der Haut eines Menschen

Auf der ganzen Welt haben Forscher mittlerweile etwa 850 Zeckenarten erfasst. In mitteleuropäischen Breitengraden sind vor allem verschiedene Arten der Schildzecke vertreten. Hierzu gehört der ‚Ixodes ricinus’, auch Holzbock genannt, welcher in Europa eine der meist verbreitetsten Zecken darstellt. Zudem sind in Europa auch die Gattungen ‚Rhipicephalus’, ‚Dermacentor’, ‚Haemaphysalis’, ‚Am-blyomma’ und aus der Familie der Lederzecken die Gattungen ‚Argas’ und ‚Orni-thodorus’ vertreten.

Zecken und ihre Wirte

zecke Zecken werden durch Körpergeruch und Schweiß angezogen und klammern sich an der Haut des potenziellen Opfers fest. Sie verweilen oft tagelang, um Blut zu saugen. Dabei besteht die Gefahr das FSME und Borreliose übertragen werden. Bevorzugte Stellen der 1 bis 7 Millimeter großen grauen Sauger sind der Kopf, der Nackenbereich sowie die Oberarme und die Kniebeugen. Die Bissstelle kann jucken und ist meist rötlich entzündet.

Weg mit dem Zeck

Zecken sollten so schnell wie möglich entfernt werden, wobei darauf zu achten ist, dass Sie den Kopf mitentfernen. (dafür gibt es adequate Werkzeuge wie die Pinzette oder eine Zeckenzange aus der Apotheke). Festgebissene Insekten sollten nicht mit Ölen, Nagellack, Klebern oder Vaseline getötet werden. Im Todesstress schütten sie noch vermehrt Speichel in die Bissstelle, wodurch sich die Infektionsgefahr erhöht. Wenn sich im Bereich der Bissstelle ringartige Rötungen (Borreliosegefahr) bilden oder die gebissene Person Fieber (eine mögliche FSME-Infektion) bekommt wird ein Besuch beim Arzt empfohlen.

Welche Gefahren verbergen sich hinter dem Zeckenbiss?

Zecken übertragen oft Krankheitserreger zwischen ihren Wirten, sie selbst erkranken jedoch nicht. Mit einem Zeckenstich sollte nicht leichtfertig umgegangen werden, da einige Menschen sehr wohl schwerwiegende Verletzungen durch einen Zeckenbiss davontragen.

Borreliose

Borreliose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch Insektenstiche übertragen wird. Die wohl bekannteste Borrelioseerkrankung wird durch den Zeckenbiss ausgelöst. Normalerweise tragen Nage- und Säugetiere in Wald und Flur das Bakterium in sich. Durch einen saugenden Zeckenbiss an diesen Tieren nehmen die Zecken die Bakterien in ihren Magen-Darm-Trakt auf. Bei einem erneuten Zeckenbiss an Tier oder Mensch wird der Inhalt des Magens des Zecks auf das Tier oder den Menschen übertragen und gelangt so in die Blutbahn. Die Borrelioseerkrankung läuft unbehandelt in 3 Phasen ab:

1. Phase:
An der Stelle des Zeckenbisses entwickelt sich ein derbes rotes Knötchen, von dem sich innerhalb von 7 Tagen bis 6 Wochen eine ringförmige Rötung ausbreitet, die in der Mitte wieder einen blassen Kern entwickelt. Die Hautrötung wandert girlandenförmig weiter und es können gleichzeitig grippeähnliche Symptome wie Fieber, Glieder- und Muskelschmerzen auftreten. Bei Kindern schwellen die Lymphknoten in der Umgebung des Zeckenbisses an. Diese Krankheitssymptome können unbehandelt nach 2 bis 3 Wochen wieder verschwinden oder aber auch über Monate hinweg bestehen bleiben.

2. Phase:
Mehrere Wochen bis Monate nach der 1. Phase treten in 10 bis 20 Prozent der Fälle Entzündungen im Gehirn und an den äußeren Nerven auf. Die Folgen können sein: Gelenksentzündungen, Hirnhautreizungen, Gesichtslähmungen (vorzugsweise des Gesichtsnervs mit Augenlid- und Mundwinkellähmung) und Herzgewebeentzündung mit Herzrhythmusstörungen.

3. Phase:
Sollte die Borrelioseerkrankung nach Jahren noch immer unbehandelt sein, führt sie zu chronischen Gelenksschmerzen und chronischen, schmerzhaften Durchblutungsstörungen in den Fingern und Zehen, die auch absterben können.

Die Borrelioseerkrankung wird in allen drei Phasen mit Antibiotika behandelt, je früher umso erfolgreicher.

Wichtig !

  • Kinder und Erwachsene sollten in zeckenreichen Gebieten helle, langärmige Kleidung tragen und die langen Hosenbeine in Strümpfe stecken. So kann man die Zecken leichter finden und ihnen den Weg zur Blutquelle erschweren.
  • Ein Hut mit großer rundumgehender Krempe ist empfehlenswert.
  • Suchen Sie das Kind nach einem Naturausflug genau ab und meiden Sie dichtes Unterholz oder Gebüsche. Aber auch in Wiesen und Wäldern fühlen sich Zecken zuhause.
  • Katzen und Hunde in Ihrem Haushalt sollten unbedingt ein Zeckenhalsband tragen.

Beobachten Sie jeden Zeckenbiss auch nach der Entfernung des Zecks weiter. Sollte ein roter Ring oder Entzündungsherd auftreten, gehen Sie zum Arzt.

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

zeckeSie ist die häufigste durch Insekten auf den Menschen übertragene Viruserkrankung des Gehirns. Ungeimpfte in Risikogebieten sind der Gefahr ca. 1:500 bis 1:1000 ausgesetzt. Die Risikogebiete liegen in Mittel- und Osteuropa vor allem in Busch- und Waldgebieten mit einer mittleren Jahrestemperatur von mindestens 7"° C und liegen bis maximal 1000 Meter über dem Meeresspiegel. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt, ob ihr Wohn- und Urlaubsgebiet in einem Risikobereich liegt. Der FSME-Virus lebt - wie auch die Borreliose - vorzugsweise in Nagern und kleinen Waldtieren. Auch hier infiziert sich der Zeck beim Blutsaugen und überträgt den Virus durch den Biss auf den Menschen. Bisswütig sind die Zecken verstärkt bei feuchtwarmem Wetter und besonders beliebt ist der feuchte Frühsommer. 3 bis 8 Tage nach einem infizierten Zeckenbiss kommt es zu grippeähnlichen Symptomen mit Kopfschmerzen, Erbrechen und Schwindelgefühl. Die Körpertemperatur ist meist nur leicht erhöht, ca. 38"° C. Nach 1 bis 3 Wochen ohne Krankheitssymptome bekommen etwa 10 bis 20 Prozent der an den Grippesymptomen erkrankten Personen hohes Fieber und die typischen Anzeichen einer Hirnerkrankung (Enzephalitis) mit Gesichtsnervenlähmungen und Sprachstörungen. Es können Bewusstseinstrübungen und Krampfanfälle mit Lähmungen auftreten. Schwere Gehirnhautreizungen treten eher in höherem Alter auf.
Bei Kindern werden häufig nur Anzeichen einer Hirnhautreizung festgestellt.
Diese können jedoch von Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen bis zu Bewusstseinsstörungen, Bewusstlosigkeit und Nervenlähmungen begleitet sein.

Die FSME-Infektion kann nicht gezielt therapiert werden. Es kann nur eine Linderung der einzelnen Krankheitssymptome versucht werden.
Zur Vorbeugung ist eine Impfung zu empfehlen.

Links:
www.zecke.de - dt. Informationsseite rund um das Thema Zecken
https://de.wikipedia.org/wiki/FSME - Das freie Lexikon
www.borreliose-bund.de/borrelmagazin - Borreliose Magazin
https://www.zecken.info/cont/cont_16.php - Häufige Fragen / FAQ
Fotograf Bild Seite 1: scragz | Foto: Tick | CC icon Lizenz

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Kommentar von stefanie goth |

Ich war grad beim Doktor, der mir einen weisen Zeck rausgezogen hat. Weiss jemand mehr über diese Zecken. Sind die giftig oder so?