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Welche östrogenfreien Verhütungsmethoden gibt es – und warum sie so viel besser für die Muttermilch sind

Frauen haben bei der Verhütung mittlerweile die Qual der Wahl. Vor allem nach einer Geburt stellen sich Paare und Mütter die Frage, welche Methode nun die beste für den Körper ist. Östrogenfreie Verhütung ist für stillende Frauen sehr wichtig.

Welche östrogenfreien Verhütungsmethoden gibt es – und warum sie so viel besser für die Muttermilch sind

Die Antibabypille gehört in Österreich zu den beliebtesten Verhütungsmitteln. Fast 40 % der Frauen nutzen Minipille, Mikropille, Einphasenpillen und Co. Dabei lohnt sich ein Blick über den Tellerrand.

Stillende Mütter müssen bei der Pille aufpassen

Östrogenhaltige Verhütungsmittel, wie die Antibabypille, nehmen Einfluss auf die Qualität der Muttermilch. Auch die Menge kann sich durch die Einnahme reduzieren. Das eingenommene Hormon wird beim Stillen an den Säugling weitergegeben, was sich schädlich auf die Entwicklung des Kindes auswirken kann. Daher sind östrogenfreie Verhütungsmethoden zu empfehlen. Dazu zählt zum Beispiel die Kupferspiral, die zuverlässig und sehr arm an Nebenwirkungen ist. 6 Wochen nach der Geburt kann die Spirale in die Gebärmutter eingesetzt werden. Für wen das nichts ist, kann aber weiterhin auf die Pillenform setzen, denn es haben sich östrogenfreie Antibabypille auf Basis Drospirenon am Markt etabliert.

Die östrogenfreie Pille enthält im Gegensatz zu Kombinationspillen nur ein Gestagen, also ein Gelbkörperhormon. Östrogene sind nicht enthalten. Der Eisprung wird durch die Einnahme von Drospirenon-only-Pillen (DOP) Pillen gehemmt. Eine Einnahme während der Stillzeit ist kein Problem. Korrekt eingenommen hat die östrogenfreie Pille eine sehr hohe schwangerschaftsverhütende Wirkung von 99 %.

Verhütung auch in der Stillzeit ein Muss

Stillen reicht zur Verhütung nicht aus, auch wenn das immer wieder verbreitet wird. Solange Frauen ihrem Kind die Brust geben und noch keine Monatsblutung nach der Geburt hatten, ist die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden zwar gering, dennoch gibt es keine garantierte Sicherheit. Wie hoch der Empfängnisschutz ist, hängt auch davon ab, in welchem Umfang gestillt wird. Frauen, die voll stillen, also sechsmal in 24 Stunden (80 Minuten täglich) und noch keine Monatsblutung hatten, haben in der Regel einen höheren Empfängnisschutz. Bei jedem Stillen wird nämlich das Hormon Prolaktin ausgeschüttet. Es hemmt den Eisprung und fördert die Milchbildung. Wer allerdings längere Stillpausen einlegt oder Zufüttert, gefährdet diesen Kreislauf. Der Prolaktinspiegel sinkt – und damit auch der Empfängnisschutz.

Viele Fragen zur Verhütung nach der Geburt haben wir auch hier beantwortet.

Beratung durch den Gynäkologen

Im Zweifel hilft ein Gespräch mit dem Gynäkologen. Dieser kann über weitere Verhütungsmethoden beraten. Wichtig ist, dass es keinen Einfluss auf das Baby und die Muttermilch hat. Kondome oder Diaphragma dienen als Barrieremethoden, da sie keinerlei Auswirkung auf die Milchproduktion haben. Doch bei einem Diaphragma ist zu beachten, dass es von einem Frauenarzt angepasst werden muss. Ein vor der Schwangerschaft benutztes Diaphragma wird wohl nicht mehr passen, da sich der Frauenkörper verändert hat. Spiralen können während der Stillzeit auch verwendet werden. Sechs bis acht Wochen nach der Geburt kann der Frauenarzt eine Anpassung vornehmen, da sich dann die Gebärmutter wieder vollständig zurückgebildet hat.

Möglichkeiten zur Verhütung gibt es viele – und das auch ohne Östrogene. Ob DOP als Pille eingenommen, Spirale oder andere Barrieremethoden: Stillende Frauen sollten auf sich und ihren Körper hören und vor allem an die Qualität der Muttermilch denken. Dann geht es der ganzen Familie gut. Und irgendwann ist es ja auch Zeit zum Abstillen und die Wahl der Verhütung ist völlig frei.

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