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Sonnenbrand und Vorbeugung

Gerade nach den langen, trüben Wintermonaten genießen wir die ersten Sonnenstrahlen und freuen uns auf warme Frühlings- und Sommertage und auf Ausflüge in die Natur, ins Schwimmbad oder an den Strand. Die Sonne hat eine positive Wirkung auf unser Gemüt und ist unter anderem für die Bildung von Vitamin D und damit für den Knochenbau wichtig. Doch gleichzeitig kann sie für unsere Haut gefährliche Kurz- und Langzeitfolgen haben, wenn wir nicht auf ausreichenden Schutz achten.

in die sonne fotografiert Säuglinge und Kleinkinder bauen den körpereigenen Sonnenschutz in den ersten Lebensjahren auf, ihre Haut ist dünner als die von Erwachsenen, wodurch auch sonnenbedingte Schäden schneller entstehen können. Die empfindliche Kinderhaut benötigt also den richtigen Schutz gegen die ultravioletten Strahlen (UV-Strahlen) der Sonne. Ist die Haut diesen Strahlen zu lange ausgesetzt, verstärkt das nicht nur den Prozess der Hautalterung, sondern kann auch Sonnenbrand und in weiterer Folge Hauterkrankungen verursachen.

Die österreichische Krebshilfe warnt etwa davor, dass mehrmalige Sonnenschäden in der Kindheit, bösartige Veränderungen von Muttermalen begünstigen können. Wie in Studien bereits nachgewiesen werden konnte, erhöht sich damit auch das Risiko, im späteren Leben an Hautkrebs zu erkranken.

Was ist ein Sonnenbrand?

Ein Sonnenbrand entsteht durch zu lange Einwirkung der UV-Strahlen (UVA oder UVB), die nicht nur die Hautoberfläche treffen, sondern im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut gehen. Rötungen, Schwellungen oder Juckreiz sind erste Anzeichen dafür, dass die Haut Schaden an einem zu langen Sonnenbad genommen hat. Besonders schnell entsteht dieser auf unbedeckten Köperteilen, wie im Gesicht, auf den Händen oder wenig behaarten Köpfen.

Dabei kann man zwischen verschiedenen Schweregraden von Verbrennungen unterscheiden. Ein Sonnenbrand ist meist eine Verbrennung ersten Grades, davon spricht man bei einer schmerzhaft geröteten oder geschwollenen Oberhaut. Bei einer Verbrennung zweiten Grades entstehen in weiterer Folge juckende Bläschen. Ist der Sonnenbrand großflächig, können auch weitere Beschwerden wie etwa Kreislaufprobleme auftreten.

In den meisten Fällen erholt sich die Hautoberfläche nach einigen Tagen oder Wochen wieder von einem Sonnenbrand, langfristige Auswirkungen können jedoch auch erst nach Jahren erkennbar werden.

Wie schnell eine Person einen Sonnenbrand bekommt, hängt von ihrem Hauttyp, von der Dauer und Stärke der Sonneneinstrahlung sowie von der Vorbräunung ab. Menschen mit blassem Hautton und blonden oder rötlichen Haaren sind meist empfindlicher als jene mit dunklerem Teint und dunklen Haaren. Anders als bei Erwachsenen, reagiert die Kinderhaut aber unabhängig vom Hauttyp wesentlich empfindlicher auf zu lange Sonneneinwirkung, ein Sonnenbrand kann schon nach fünf bis zehn Minuten in der prallen Sonne entstehen.

Wie beugt man Sonnenbrand vor?

Kinder können die schmerzhaften Folgen von zu viel Sonneneinstrahlung noch nicht einschätzen und denken auch nicht daran, sich selbst davor zu schützen. Deshalb sollten Eltern immer darauf achten, dass ihr Nachwuchs ausreichend für Aktivitäten im Freien gerüstet ist. Zugleich sollten sie als Vorbild für ihre Kinder auch auf ihren eigenen Sonnenschutz achten.

    Einige einfache Maßnahmen können das Entstehen von Sonnenbrand verhindern:
  • Kinder nach Möglichkeit immer vor direkter Sonneneinstrahlung schützen (gilt ausnahmslos für Kleinkinder unter einem Jahr)
  • Sonnenschutz für Körper, Kopf und Augen durch luftdurchlässige, lichthemmende Kleidung, Kopfbedeckung und Sonnenbrillen
  • Stets Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor sowie hohem UVA- und UVB-Schutz nach australischem Standard verwenden
  • Sonnencreme zeitgerecht, mindestens aber 30 Minuten vor dem Gang ins Freie auftragen
  • Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr meiden
  • Kein Babyöl auftragen, dadurch wird die Haut in der Sonne noch lichtempfindlicher
Bei Sonnencremen sind besonders jene zu empfehlen, die wasser-, abrieb- und schwitzfest sind. Trotzdem sollte das Kind nach jedem Bad und jeder Dusche erneut eingecremt werden. Bei der Kopfbedeckung ist darauf zu achten, dass nicht nur die Kopfhaut, sondern auch das Gesicht und der Nacken geschützt sind. Zudem dürfen der Nacken, aber ebenso die Ohren und die Hände beim Einschmieren nicht vergessen werden.

figur charlie Ein Sonnenbrand kann auch bei Sonneneinstrahlung hinter Glas, wie beispielsweise im Auto, im Wintergarten oder auch durch Fensterscheiben entstehen. Säuglinge und Kleinkinder sollten daher auch in geschlossenen Räumen im Schatten sein. Darüber hinaus gelangt auch bei wolkenverhangenem Himmel noch ein großer Teil der Sonnenstrahlen bis zur Erde, selbst bei schlechterem Wetter kann je nach Einschätzung der Situation ein Sonnenschutz notwendig sein. Wasser oder Schnee reflektieren die Strahlen beispielsweise und erhöhen somit das Sonnenbrandrisiko.

Erste Hilfe bei Sonnenbrand

Wurde auf den Sonnenschutz vergessen oder war das Kind ganz einfach zu lange in der Sonne und hat nun einen Sonnenbrand, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Dies gilt besonders bei Säuglingen und Kleinkindern, da große oder schwere Hautschäden in diesem Alter sogar Lebensgefahr bedeuten können. Ansonsten sollte das Kind ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Nasse Umschläge können die betroffenen Hautstellen kühlen, dabei sollte jedoch kein Eis verwendet werden, da dieses wiederum zu Erfrierungen an den betroffenen Hautpartien führen kann. Die folgenden Tage sollte das Kind in jedem Fall im Schatten bleiben, um weitere Hautschäden zu vermeiden und die gereizten Stellen nicht weiter zu strapazieren.

Sonnenstich und Hitzeschlag

kleinkind am strand Ein Zuviel an Sonne kann neben einem Sonnenbrand auch einen Sonnenstich oder Hitzeschlag hervorrufen. Ein Hitzeschlag ist die Folge eines Wärmestaus im Körper und entsteht bei hohen Temperaturen, feuchter oder schwüler Luft oder zu starker Sonneneinstrahlung. Wenn der Körper die entstandene Wärme nicht mehr durch Schwitzen regulieren kann, entsteht der Wärmestau. Enge und synthetische Bekleidung, aber auch schlecht klimatisierte Räume und dichtes Gedränge in Menschenansammlungen können die Entstehung eines Hitzestaus begünstigen.

Bei Säuglingen, die noch wenig schwitzen, kann ein Hitzeschlag schon dadurch hervorgerufen werden, dass sie bei warmem Wetter zu dick angezogen sind oder in Autos schlafen, die in der prallen Sonne geparkt sind.

Die Symptome eines Hitzeschlags sind einfach zu erkennen: Die Haut ist heiß, hochrot und trocken. Das Kind ist anfangs unruhig, der Puls geht schnell und die Atmung ist flach, auch Kopfschmerzen oder Übelkeit können auftreten. In weiterer Folge können ein hoher Anstieg der Körpertemperatur und Bewusstlosigkeit hinzukommen. Bleibt die betroffene Person in der warmen Umgebung, kann im schlimmsten Fall auch ein Herz-Kreislauf-Versagen eintreten.

Ein Sonnenstich unterscheidet sich von einem Hitzeschlag dadurch, dass er vor allem durch direkte Sonneneinstrahlung auf den unbedeckten Kopf oder Nacken hervorgerufen wird. Die daraus entstehende Überwärmung führt zu einer Reizung des Gehirns und der Hirnhäute. Besonders Säuglinge und Kleinkinder sind oft davon betroffen, da sie noch wenige Haare zum Schutz des Kopfes haben und die Schädelnaht noch nicht geschlossen ist.

Erleidet ein Kind einen Sonnenstich, ist seine Kopfhaut ebenfalls heiß, sehr rot und trocken, der übrige Körper bleibt jedoch kühl. Auch hier können Kopfschmerzen und Übelkeit, aber auch Bewusstlosigkeit die Folgen sein.

Besteht bei Kleinkindern oder Säuglingen der Verdacht auf Hitzeschlag oder Sonnenstich, sollten sie sofort in den Schatten bzw. an einen kühlen Ort gebracht werden. Bessert sich der Zustand nicht innerhalb von wenigen Minuten, muss ein Notarzt gerufen werden. Eltern oder Aufsichtspersonen können das betroffene Kind versorgen, indem sie einengende Kleidung öffnen und den Kopf hochlagern. Der Körper kann außerdem mit feuchten Tüchern gekühlt werden. Wenn das Kind ansprechbar ist, kann ihm auch Wasser oder kühler ungesüßter Tee zu trinken gegeben werden. Ist das Kind bewusstlos, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht werden, bei Atemstillstand muss erste Hilfe geleistet werden.

Soweit sollte es aber nicht kommen, wenn man sich, wie es wohl die meisten Eltern aus dem gesunden Menschenverstand heraus tun, das etwaige Wettersituationen in die man mit dem eigenen Kind gelangen könnte, ein wenig vorbereitet.


FotografIn:
Andrew Kuchling | Foto: Charlie Brown: Sunburned Charlie | CC icon Lizenz
Adam Lindsay | Foto: know your tools | CC icon Lizenz

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Kommentar von Meike |

Hallo, mein Kommentar kommt wahrscheinlich viel zu spät, aber dennoch ist das auf jedenfall eine Situation in der Ihr zu Arzt gehen solltet. Das dein Sohn nicht zum Arzt will (womöglich erstes Schamgefühl in der Pubertät?), kann ich verstehen, defakto bis't aber du rein rechtlich seine Aufsichtsperson und auch für seine Gesundheit verantwortlich, das sollte einem Elternteil auch so am Herzen lieben über den Kopf des Kindes hinweg zu entscheiden.

Kommentar von ich |

mein sohn hat sich ein sonnenbrannt bekommen auf den schultern ein tag stäter hatte er da schmerzen und bläschen was soll ich tun er will nicht zunm artzt