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Sehr empfehlenswert: Vierzehn Schnuller im Test

Für eine Spezialausgabe zum Thema Baby & Kleinkind hat das deutsche Verbrauchermagazin Ökotest im Frühjahr 2022 insgesamt vierzehn Silikonschnuller unter die Lupe genommen. Die kleinen Alltagshelfer sind sowohl bei Eltern als auch Kindern in den ersten Lebensjahren sehr beliebt. Babys stillen darüber ihr natürliches Saugbedürfnis – vor allem dann, wenn es durch das Trinken an der Brust oder aus dem Fläschchen nicht ausreichend gedeckt werden kann. Silikonschnuller gelten als besonders hitzebeständig, geschmacks- und geruchsneutral und stabil. Die gute Nachricht für Eltern: Alle vierzehn getesteten Produkte schneiden mit einem sehr guten Ergebnis ab und können durchaus empfohlen werden.

Darauf sollte man beim Schnullerkauf achten

Robust und frei von Schadstoffen

Wenngleich Silikon als pflegeleicht gilt, zeigte es sich in den bisherigen Tests anfällig für Schadstoffe. Die TesterInnen haben sowohl polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) als auch so genannte Siloxane gefunden. Bei beiden Stoffen handelt es sich um potenziell gefährdende Materialien. Insbesondere PAK sind weit verbreitet, man findet sie in vielen Gebrauchs- und Alltagsgegenständen. Besorgniserregend sind sie zum einen aufgrund ihrer Omnipräsenz und weil sie als krebserregend, erbgutverändernd und/oder fortpflanzungsgefährdend gelten. Wie die Schadstoffe in die Schnuller gewandert sind, ist nicht immer klar. Man geht aber davon aus, dass sie möglicherweise im Verpackungsprozess auf die Schnuller übergegangen sind.

Im aktuellen Test wurden erfreulicherweise keine Rückstände und Schadstoffe gefunden. Das ist tatsächlich das erste Mal, dass die TesterInnen keine Beanstandungen hinsichtlich der Inhaltsstoffe tätigen mussten. Keiner der Silikonschnuller im Test hat ein Schadstoffproblem. Und alle sind robust genug, damit das Baby sie nicht auseinanderzupfen kann.“, bringt ÖKO-TEST-Redakteurin Christine Throl die Ergebnisse auf den Punkt. Siloxane wurden in unbedeutenden Mengen gefunden, die sich nicht gesundheitsgefährdend auswirken. Auch in den Hartplastikteilen der Schnuller, wie z. B. Schild oder Griff, konnten keine Schadstoffe in Form von problematischen Schwermetallen nachgewiesen werden. Schilder/Griffe sind bei drei Schnullern ebenfalls aus Silikon (so wie der Saugteil), bei den anderen Schnullern im Test sind sie aus Polypropylen und/oder Copolyester Tritan.

Kinder haben den Schnuller im Mund, dadurch gegen potenzielle Schadstoffe über die Schleimhaut direkt in den Körper über – der Schadstofftest im Labor ist also unabdingbar. Genauso relevant ist die Robustheit der Sauger. Schließlich beißt der Nachwuchs immer wieder darauf herum oder dreht den Sauger im Mund um. Zudem fallen Schnuller gerne auf den Boden oder fliegen in der Wickeltasche umher. Alle Schnuller im Test gelten als ausreichend schlag- und reißfest. Dennoch raten die TesterInnen dazu, Sauger regelmäßig zu kontrollieren. Dafür sollten Eltern den Saugteil des Schnullers in alle Richtungen ziehen. Sind kleine Risse oder sonstige Beschädigungen zu entdecken, darf der Sauger nicht mehr weiterverwendet werden.

Nach diesen Kriterien wurde getestet

Die Schnuller, die für den Test eingekauft wurden, verfügen alle über einen Saugteil aus Silikon. Griff, Schild und andere Bestandteile sind bei der Mehrzahl der Modelle aus Hartplastik. Preislich liegen die Schnuller zwischen 0,83 Euro und 6,98 Euro. Getestet wurden sowohl Eigenmarken als auch Sauger renommierter Hersteller. Bei Saugern, die im Doppelpack angeboten wurden, wurde der Stückpreis berechnet und für den Test herangezogen. Zu den grundlegenden Testkriterien zählten:

  • Altersempfehlung, Preis pro Schnuller, Anbieter
  • Material Schild
  • Bedenkliche/umstrittene Inhaltsstoffe
  • Mängel Praxisprüfung (Schlag, - Stich-, Reiß- und Bissfestigkeit)
  • Weitere Mängel
  • Gebrauchs- und Warnhinweise: Hier wurden die Anweisungen, die der Verpackung beiliegen, auf Verständlichkeit und Klarheit. Das ist insofern wichtig, als Eltern ausreichend darüber informiert werden müssen, wie der Schnuller verwendet werden darf und wie er gereinigt/sterilisiert werden muss, um einen sicheren Gebrauch zu gewährleisten.

Darauf sollte man beim Schnullerkauf achten

Das mit den Schnullern ist so eine Sache, die selbst unter ErziehungsexpertInnen heiß diskutiert wird. Einerseits leistet der Sauger gute Dienste. Er beruhigt dein Baby, er hilft dabei, das außergewöhnliche Saugbedürfnis in den ersten Lebensmonaten zu decken und trägt zur allgemeinen Entspannung bei. Dennoch ist er umstritten. Jeder Sauger ist ein Fremdkörper im Mund, der potenzielle Fehlstellungen beim Kiefer, bei den Zähnen oder Probleme beim Sprechen und Schlucken auslösen kann. Er verdrängt gewissermaßen die Zunge, ebenso hindert er die Zähne ein stückweit in ihrem natürlichen Wachstum. Dieses Thema greifen auch die TesterInnen von Ökotest auf und schließen sich allgemeinen Empfehlungen an. Sie gehen davon aus, dass ab dem ersten Geburtstag der Schnuller nur mehr eine Angewohnheit, jedoch keine Notwendigkeit ist. Er sollte daher als „Joker“ zum Beruhigen und Einschlafen eingesetzt werden. Von einem wahllosen und übermäßigen Schnullergebrauch wird abgeraten, da dadurch das oben genannte Risiko für Deformationen erhöht wird. Folgende Tipps haben wir noch für Eltern, die nicht auf den Schnuller verzichten wollen:

  • Achte darauf, dass der Saugteil des Schnullers möglichst klein und leicht ist. Je weniger Platz er im Mund deines Babys einnimmt, desto besser.
  • Die bevorzugte Form des Saugteils sollte quer-oval sein.
  • Der Schaft des Schnullers (das ist der Übergang vom festen Teil/Schild zum Lutschteil) sollte möglichst dünn und flach sein.
  • Ein Schnuller wächst ebenso wenig mit wie Brustwarze oder Fläschchensauger. Du kannst also bei einer Größe bleiben, auch wenn dein Kind größer wird.
  • Die Entwöhnung vom Schnuller erfolgt idealerweise Schritt für Schritt. Nach dem ersten Lebensjahr beschränkt man den Einsatz auf Ausnahmesituationen, wie z. B. Einschlafen, Arztbesuch, Krankheit. Ab dem dritten Geburtstag darf der Schnuller – gerne mithilfe eines Rituals – abgegeben werden.
  • Beim Sprechen wird der Schnuller immer aus dem Mund genommen.
  • Nach dem Einschlafen kannst du deinem Baby den Schnuller sanft aus dem Mund entfernen. Bei vielen Kindern „fällt“ er ohnehin von selbst heraus, sie bemerken es meistens gar nicht.
  • Setze den Schnuller dosiert ein und achte immer darauf, welches Bedürfnis bei deinem Kind möglicherweise unerfüllt sein könnte, bevor du ihm den Schnuller anbietest. Vielleicht benötigt es eine frische Windel? Vielleicht ist es hungrig? Vielleicht benötigt es ein wenig Ruhe?
  • Ein Tragetuch oder eine Tragehilfe sind (nicht nur in der Entwöhnungsphase) eine tolle Alternative zum Schnuller.

Hinweis zum Test:

Details zu den Herstellern und Testergebnisse findest du hier.

 

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