(Kommentare: 0)

Gesunde Kinderfüße beginnen mit dem richtigen Schuhwerk

Die ersten Schritte eines Kindes stellen einen wichtigen Meilenstein in seiner Entwicklung dar. Von nun an kann es die Welt auf eigenen Füßen erkunden - auch im Freien. Doch dazu ist das richtige Schuhwerk meist unerlässlich.

Väterliche Hände halten schwarze Lederschuhe für ein Baby in der Hand

Wie bei allen Entwicklungsschritten eines Kleinkindes gilt auch beim Laufen: „Übung macht den Meister“. Die ersten Steh- und Gehversuche erfolgen meist entlang eines Möbelstücks oder an der Hand eines Erwachsenen. Dadurch werden Gleichgewicht und Muskulatur geschult und trainiert. Dieser Prozess braucht Zeit. Man sollte das Kind daher nicht zum freien Laufen drängen. Es wird seine ersten Schritte ohne Hilfe selbst tun, wenn es dazu bereit ist. Dies geschieht meist um den ersten Geburtstag herum, kann aber auch deutlich früher oder später sein.

Ist man sich unsicher, ob die motorische Entwicklung seines Kindes zeitgerecht voranschreitet, kann man jederzeit den Kinderarzt bzw Fachpersonen aus dem Bereich der Kindermotorik darauf ansprechen.

Barfuß läuft es sich am besten

Die ersten Schritte zu machen erfordert ein hohes Maß an Koordination und Geschicklichkeit. Dabei müssen die Füße Schwerarbeit leisten. Zehen, Fußballen, Sohle und Ferse müssen das Gewicht des Körpers tragen und dabei unebene Untergründe sowie Balanceschwierigkeiten ausgleichen.

Das gelingt am Besten, wenn die Füße direkten Kontakt zum Boden haben. Auf Schuhe sollte man zu diesem Zeitpunkt noch verzichten. Barfuß lernt sich das Laufen am besten.

Doch auch wenn die Schritte sicherer werden, tut man den Kinderfüßen Gutes, wenn man die Schuhe drinnen sowie - bei passender Witterung und geeignetem Untergrund - auch mal im Freien weglässt.

Der richtige Schuh

Machen Wetter oder Umgebung Schuhe erforderlich, gilt es beim Schuhkauf einiges zu beachten.

  • Der ideale Lauflernschuh gibt dem Kinderfuß sicheren Halt. Das Kind sollte beim Laufen nicht aus dem Schuh oder im Schuh rutschen. Bei Sommerschuhen ist es empfehlenswert, sich für vorne geschlossene Modelle zu entscheiden. Dadurch sind die Zehen geschützt, wenn das Kind beim Gehen die Füße nicht hoch genug hebt und mit der Schuhspitze am Boden schleift.
  • Eine weiche Sohle erlaubt dem Fuß eine möglichst natürliche Bewegung. Das beugt Fehlstellungen und fehlerhaften Bewegungsabläufen vor.
  • Von großer Bedeutung ist auch die richtige Schuhgröße. Als Richtwert gilt dabei, dass etwa eine Fingerbreite Platz sein sollte zwischen Schuh und Zehenspitzen des Kindes. Ist der Schuh zu groß, krallt das Kind sich mit den Zehen darin fest um nicht zu rutschen. Dies führt, ebenso wie zu kleine Schuhe, zu Fehlstellungen des Fußes.
  • Auch in der Breite sollte der Schuh den Kinderfuß nicht einengen, um Fehlstellungen zu vermeiden. Ist der Schuh hingegen zu breit, hat das Kind nicht ausreichend Halt darin, was den Bewegungsablauf stört.
  • Gute Kinderschuhe für Laufanfänger verfügen über eine herausnehmbare Innensohle, anhand derer man die Passform kontrollieren kann. Dabei ist es wichtig, dass man sie dem Kind nicht im Sitzen oder mit angehobenem Bein an die Fußsohle hält. Kleinkinder rollen dabei meist die Zehen ein, zudem ist die Fußform anders wenn der Fuß mit dem Körpergewicht belastet wird. Im Idealfall steht das Kind auf der Innensohle. 

Kleinkinder im Lauflernalter wachsen schnell. Das gilt auch für ihre Füße. Daher ist es wichtig, die Schuhgröße regelmäßig zu kontrollieren. Etwa alle ein bis zwei Wochen sollte man die Innensohle des Schuhs herausnehmen und entweder anhand des Fußes oder des Abdrucks auf der Sohle kontrollieren, ob der Schuh noch einwandfrei passt. Bei Wachstumsschüben können bereits alle zwei Wochen die Schuhe zu klein sein, wächst das Kind langsamer passen sie hingegen oft mehrere Monate lang.

Lässt sich die Innensohle nicht herausnehmen, kann man dennoch sehr einfach die richtige Passform kontrollieren. Man stellt das Kind barfuß auf einen dünnen Karton und zeichnet die Fußform von beiden Füßen nach. Danach schneidet man die Schablonen aus und legt sie in die Schuhe. Mit den Fingern kann man nun überprüfen, ob der Karton bei den Zehen oder seitlich eingedrückt wird bzw. ob zu viel Platz ist.

Herkömmliches Papier ist weniger gut geeignet, da man die Ränder der Schablone nicht gut ertasten kann und sie sich der Schuhform zu leicht anpasst.

Second Hand Schuhe - ja oder nein?

Kinderfüße sind so individuell wie die Kinder selbst. Da gute Kinderschuhe ihren Preis haben, ohne dabei lange getragen zu werden, greifen viele Eltern mittlerweile dennoch auf gebrauchte Schuhe - beispielsweise von älteren Geschwisterkindern oder von Second-Hand-Börsen - zurück.

Dabei ist jedoch Vorsicht geboten. Da Kinder meist schnell aus einer Schuhgröße herauswachsen, sieht man den Schuhen äußerlich kaum an, ob sie häufig oder selten getragen wurden. Doch der Fuß hinterlässt seine Spuren im Inneren des Schuhs. Bereits getragene Schuhe weisen einen mehr oder weniger deutlichen Abdruck des Fußes auf der Innensohle auf. Läuft ein anderes Kind mit diesen Schuhen, stören die dadurch entstandenen Vertiefungen und Erhebungen im Fußbett die Fußstellung und damit den Bewegungsablauf. Daher ist es ratsam, bei gebrauchten Schuhen neue Innensohlen zu verwenden.

Zurück

Einen Kommentar schreiben