(Kommentare: 0)

ADHD und Gehirnwachstum

Neue Erkenntnisse in der Forschung um ADHD (Attention Deficit/Hyperactivity Disorder), auch ADHS genannt, zeigen das Kinder die unter dem Syndrom mit viel diskutierter Herkunft leiden, unterschiede in der physischen Hirnentwicklung zu Altergenossen aufweisen. Die Hirnrinde spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufmerksamkeit und der Planung.

123 WissenschaftlerInnen des National Institute of Mental Health der Vereinigten Staaten haben bei ADHD betroffenen Kindern eine Verzögerung von durchschnittlich drei Jahren in der Reifung des Kortex nachgewiesen. Bei der Studie mit insgesamt 450 Kindern wurden 40.000 Bereiche des Hirnes untersucht. Bei einer Hälfte der jungen Studienteilnehmern wurde ADHD bereits im Vorfeld diagnostiziert, bei der anderen Hälfte handelte es sich um "gesunde" Kinder.

Gemessen wurde die kortikale Dichte, welche bei einer ADHD-diagnostizierte Kontrollgruppe im Alter von zehn Jahren die selben Ergebnisse in der Entwicklung aufwies wie die Gruppe der siebenjährigen ohne ADHD. Trotz der Verzögerung, fanden die WissenschaftlerInnen heraus, verhält sich das Wachstum des Hirnes bei Kindern mit ADHD normal. Die ExpertInnen meinen auch, dass manchen Kinder sich aus der Krankheit zu einem späteren Zeitpunkt herauszuwachsen scheinen. Der Leiter des Forschungsteams Philip Shaw sieht in den Ergebnissen eine positive Tendenz und meint, dass insbesondere neue Förder- und Behandlungskonzepte in die Arbeit mit ADHD betroffenen Kindern verstärkt Einfluss finden könnten.

So stellt sich die Frage, ob sich in einer Umgebung mit entsprechenden Bildungseinrichtungen, die mehr Zeit und Rahmen für die Reifung von ADHS betroffenen Kindern zulassen, neue Chancen für diese entstehen. Auch die Schwierigkeiten denen sich die Kinder im "Schritthalten" mit den gleichaltrigen ausgesetzt sehen, können so abgeschwächt werden. Da Entwicklungsunterschiede die Realität darstellen, zeigen bewusst geführte Vorschulkonzepte in denen Kinder unterschiedlicher Altergruppens zusammentreffen, beispielsweise in Privatschulen nach reformpädagogischen oder nach Montessori geführten Klassen, sowohl für entwickelte als auch weniger entwickelte Kinder Vorteile im sozialen und intellektuellem Aufwachsen.

Zurück

Einen Kommentar schreiben