Ist ADHS eine Krankheit?

SaschaSascha

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edited 2. 05. 2007, 12:47 in Entwicklung
Ist ADHS eine Krankheit?

Eine Diagnose ist heute in aller Munde: Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Kaum jemand kennt diese vier Buchstaben nicht! Sie sind zu einem geläufigen Kürzel für ein postuliertes Krankheitsbild geworden, von dem Kinder neuerdings in einem überproportionalen Ausmass betroffen sein sollen. Aber stimmt es, dass ADHS eine Krankheit im medizinischen Sinne ist, eine genetisch bedingte und damit nicht heilbare Störung?
Ohne Zweifel sind wir heute bei Kindern in einem Ausmass mit Symptomen konfrontiert, die in ihrer Auftretenshäufigkeit neu zu sein scheinen. Die in dieser Diagnose beschriebenen Verhaltensauffälligkeiten (wie z.B. Konzentrationsstörungen, motorische Unruhe, mangelnde Impulskontrolle, etc.) sind sichtbar vermehrt vorhanden, bereiten Eltern oder Lehrer zusehends mehr Schwierigkeiten. Sie fühlen sich dem Verhalten dieser Kinder oft nicht mehr gewachsen, kommen mit ihnen nicht mehr zurecht. Diese Kinder scheinen für eine ‚ruhige’ Ansprache weniger zugänglich zu sein als sog. normale. Der Griff zu schnellen Erklärungen (ADHS Diagnose) bzw. Massnahmen (z.B. Medikation) liegt nahe, ja ist in einem von Mangel an Tiefe und Verstehen zu charakterisierenden gesellschaftlichen Umfeld auch sehr verlockend! Aber diese Erklärungen und Massnahmen greifen zu kurz, widerspiegeln letztlich nur eine dem Zeitgeist angepasste, biologistische, das Kind auf die Symptome reduzierende Perspektive, in der sogar in ihrer Kurzsichtigkeit von den Symptom auf eine genetisch bedingte Krankheit geschlossen wird.
Man darf sich aber durch die Übermacht gängiger Deutungsmuster nicht davon abbringen lassen, die wissenschaftlichen Daten etwas genauer auf dessen inhaltliche Beweiskraft hin zu untersuchen. Dann lässt sich folgendes feststellen:

- Es gibt bis heute KEINE wissenschaftlich gesicherten Belege, dass es eine kausal genetische Bedingtheit der ADHS Symptomatik gibt,
- es gibt bislang KEIN einziges Verfahren, mit dem man mit objektiver Sicherheit eine hirnorganische Funktionsstörung (im Sinne eines Neurotransmittermangels) nachweisen könnte,
- und es gibt auch KEIN valides Diagnosesystem, dass diese Symptomatik mit eindeutiger Sicherheit als Krankheit diagnostizieren könnte.

Während in der breiten Öffentlichkeit bereits von einer medizinisch definierbaren, genetisch bedingten Krankheit (ADHS) gesprochen wird, mangelt es in der Forschung dagegen immer noch an Klarheit, so dass sie sich lediglich auf Korrelationen, Annahmen, Wahrscheinlichkeiten und Hypothesen beschränken kann. Da der Beleg einer genetisch bedingten Krankheit nicht eindeutig gegeben ist, kann aber auch nicht von einer Krankheit gesprochen werden! Und die Tatsache, dass Symptome mittels Beschluss als eine Krankheit definiert werden, heisst bei weitem noch nicht, dass wir es tatsächlich mit einer Krankheit zu tun haben!

So steht eine zentrale Frage im Vordergrund:
Wie will man die Entwicklung eines Kindes eigentlich verstehen?
Wann ist ein Verhalten normal bzw. krank?
Können auch negative Verhaltensweisen, wie sie in der Diagnose ADHS beschrieben werden, Teil einer ganz normalen und damit gesunden Entwicklung sein, Verhaltensweisen, die ein Kind erst im Laufe der Zeit lernen muss zu verändern?
In welchem Ausmass darf also ein Kind mit Händen und Füssen zappeln, die Anweisungen der Erwachsenen nicht ausführen, Abneigungen gegen Aufgaben haben, Schwierigkeiten beim ruhigen Spielen haben, in der Klasse stehen, wenn sitzen erwartet wird, übermässig viel und häufig reden oder häufig dazwischen reden (Auszüge aus den ADHS Diagnosekriterien!), so dass es als krank diagnostiziert wird?
Eine deutliche Abgrenzung zur Beschreibung ab wann ein Verhalten krank, bzw. bis wohin ein Verhalten gesund sein soll, fehlt vollständig!

Da aus einem Mangel an Kenntnissen Abstand von einem medizinischen Krankheitsbegriff genommen werden muss, sollte man bei den beobachtbaren Symptomen von Verhaltensabweichungen, Entwicklungsverzögerungen oder -störungen sprechen, die mittels psychologischer oder pädagogischer Erklärungsmodelle erklärt werden könnten. Und da die Entwicklung eines Kindes auch nicht linear verläuft - zur Entwicklung können immer auch Fehlentwicklungen gehören -, und da Entwicklung auch nicht  losgelöst vom sozialen Umfeld gesehen werden kann, steht das Umfeld immer in der Pflicht, sich über die psychologischen Ursachen Klarheit zu verschaffen.

Ein Kind muss nun einmal lernen, in einen gesellschaftlichen Kontext hineinzuwachsen! Die Tatsache eines NOCH NICHT KÖNNENS ist kein Beleg für eine Krankheit, es ist viel mehr eine Aufforderung an das soziale Umfeld, sich vermehrt über die Bedingungen Gedanken zu machen, in denen ein Kind aufwächst. Die Entwicklungspsychologie hätte uns jenseits einer oberflächlichen, biologistisch orientierten Betrachtungsweise viel zur Beantwortung dieser Fragen zu sagen!

Autor: Die Redaktion ADHS Schweiz, Psychologische ’ADHS’ Therapie<
Bei Fragen:
ADHS Schweiz
Psychologische ’ADHS’ Therapie
Dr. J. Schmid<br />Stansstaderstrasse 64
CH – 6370 Stans
Info: www.adhs-schweiz.ch
E-mail: info@adhs-schweiz.ch

[move]Das Kind einfühlsam verstehen –nicht als krank diagnostizieren![/move]

Kommentare

  • LaszloLaszlo

    Posts: 2

    edited 30. 11. -1, 00:00
    Dieser Artikel ist der eines Gespenstes, der sich hinter automatischen Mails versteckt - er sei 14 Tage lang nicht zu erreichen. Es scheint eine Briefkastenfirma dahinter zu stecken, also kein echter "Dr. J. Schmid".
    Der Artikel dieses zwangsgestörten Menschen, der die Fakten der medizinischen Forschung völlig ablehnt, erscheint nämlich auf unglaublich vielen Seiten im deutschsprachigen Raum und könnte mit einer anderen Person mit einem ähnlich klingenden Namen zu tun haben, der Mails in seinem eigenen Forum zensuriert, damit niemand an die Wahrheit hinter dem Autor des Artikels von "Sascha" herankommen kann. Auf www.elpos.ch (Aktuelles) findet man einen Hinweis auf eine polizeiliche Untersuchung dieser Person mit keiner Identität, aber lediglich eine schweizer Adresse, wo nur Webdesigner und Firmenberatung/Steuerberatung (verdächtig) zuhause sind.

    Falls Ihr etwas über ADHS von der wissenschaftlichen Seite erfahren wollt, empfehle ich wärmstens die akkurate Seite von Dipl Psych Piero Rossi und Dr Martin Winkler:  www.adhs.ch

    Grüsse
    Laszlo
  • VarealaVareala

    Posts: 10

    edited 30. 11. -1, 00:00
    hey !

    Ich habe mir obige Seite von Herrn Schmidt angesehen und hab eigentlich sehr interessante und glaubhafte Informationen wieder gefunden. Ich kenne selbst eine Therapeutin die viel mit ADHS-Kindern gearbeitet hat, und die gemeinsam mit den Eltern durch Förderkonzepte und Ratschläge in der Erziehungsarbeit tolle Ergebnisse erzielt hat.

    Mir läge es beispielsweise näher, es erst mal mit alternativen (leider müssen Sie so genannt werden, obwohl ich denke, dass Sie das schon lange nicht mehr sind) Modellen zu versuchen ein vorliegende Verhaltensauffälligkeit zu ermitteln und zu bearbeiten. Ich mein, welche Eltern haben Interesse daran ihren Kindern Medikamente zu verabreichen. Hier auf kindaktuell war auch einmal ein Artikel über einen Artikel der Zeitung Health Affairs http://www.kindaktuell.at/_main/gesundheit/adhs-medikamente-fur-kinder-.html, in der der der hohe Einsatz von ADHS-Mediakemnten in den Staaten kritisch beäugt wurde.

    @Laszlo: Warum ziehst du gleich mit Wörtern wie "zwangsgestörter Mensch" ins Feld. Vielleicht kann man diesen Schmidt aus gutem Grund nicht erreichen. Was ist wenn die Pharma, die schon vielfach ihr "zwangsgestörtes" Verhältnis zu Geld und Menschenleben aufgezeigt hat, soviel Druck aussübt auf Ärzteschaften, dass es bei einer Meinung wie der des Herr Schmidt halt besser ist, nicht mit echtem Namen aufzutreten. Es ist bekannt, das Ärzte mit "alternativen" Sichtweisen es nach wie vor deutlich schwerer haben.

    Pfuu, lange rede kurzer Sinn, dein Eintrag liefert weder ein gscheites gegen Gegenargument, noch nachvollziehbare Quellen, was dem Herrn Schmidt anzulasten wäre. Kannst du nicht noch mehr Information hereinstellen ?

    Lg :-*

    Vareala
  • LaszloLaszlo

    Posts: 2

    edited 30. 11. -1, 00:00
    Liebe Vareala,

    Interessante Informationen gibt es viele im Netz. Hände weg von "Dr J Schmid" (ist er tatsächlich HRS?)!

    Grüsse
    Laszlo
  • Martin GebertMartin Gebert

    Posts: 30

    edited 30. 11. -1, 00:00
    Ich hab mir das jetzt auch angeschaut und muss sagen: HuBuii. Viel Wind um nichts. Ich habe den Eindruck das sich hier ein ein schweizweit von der Pharma geförderter Verein (mit vielen Niederlassungen und finanziell guter Grundstruktur) und eine WebDesign-Unternehmen bekämpfen. *lach*.

    Die ganze Sache geht meines Erachtens total an den Kindern selbst vorbei.

    kindaktuell.at taucht hier zB.: auch in einer Liste dubioser Webseiten auf, nur weil das hier ins Forum gstellt wurde. *lach*
    Die Leute haben zuviel Zeit oder werden dafür bezahlt, Ritalin noch salonfähiger zu machen.

    Alls Liebe
    Martin Gebert
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