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Pulvermilch-Skandal und bedenkliche Babynahrung

Eltern haben oft keine andere Wahl als Lebensmittelprodukten für Kleinkinder und Babys einen großen Vertrauensvorschuss entgegen zu bringen. Die genaue Herkunft und Zusammensetzung der Inhaltsstoffe lässt sich trotz der Lebensmittelkennzeichnung leider nicht "schmecken" oder auf einfachem Wege nachprüfen.

Die Hintergründe des Skandals

Milchflasche Im September 2008 führte der Pulvermilch-Skandal, der vor allem in und aus China heraus Wellen schlug, zu einer berechtigten Verunsicherung unter Eltern. Melamin, ein Stoff der u.a. in der Herstellung von Kunstharzen und Kunststoffen zum Einsatz kommt wurde bei der Produktion von Milchpulver "trickreich" untergemengt. Die chemische Reaktion der Vermengung spiegelt den Qualitätstests und Nahrungsmittelkontrollen vor, dass die verwendete Milch den jeweilig geforderten Proteingehalt aufweist. Nicht gerade ein feiner Trick um kostengünstig auf die vorgegebenen Werte zu gelangen.

Melamin verursacht bei der Aufnahme in den Organismus Nierensteine. Diese führen dazu, dass die Nieren ihre entgiftende Funktion nicht mehr gewährleisten können, was zu lebensgefährlichen Vergiftungen, gerade bei Kleinkindern führen kann. Doch in China scheint die Problematik noch nicht vom Tisch zu sein. Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters im Juni 2009 musste die chinesische Regierung ihre Zahlen der betroffenen Kinder vom September 2008 noch einmal nach korrigieren. Waren es im Vorjahr noch 53.000 Kinder die in ärztliche Behandlung mussten, gehen die aktualisierten Zahlen von 290.000 Kindern in Beobachtung und 51.000 die im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Vergiftete Pulvermilch in Europa?

Milchflasche So richtig Transparenz, welche Produkte mit belasteten Inhalten nach Europa gedrungen sind, sucht man vergeblich. In Deutschland ist ein Fall bekannt, wonach importiertes Hirschhornhalz aus China, dass gerne als Backtreibmittel für Lebkuchen und "Amerikaner" verwendet wird, vom Markt genommen werden musste. Selbiges bei milchhaltigen Bonbons und Keksen. Auch in der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden und bei aus China importierter Milch und Joghurt in Italien wurden erhöhte Belastungsgrenzen gemessen. Vermutlich kann man von derlei importierten Produkten in Asia-Läden in ganz Europa ausgehen.

Etwas weiter entfernt, in Saudi-Arabien, wurde Melamin in einem Milchpulver-Produkt des Schweizer Herstellers Nestle festgestellt. Das Unternehmen bestreitet jedoch die Vorwürfe.

Vertuschung in den USA

Milchflasche Die amerikanische Lebensmittelaufsichtsbehöre (FDA) testete im November 2008 mehrere Produkte aus dem Sortiment der Babynahrung. Der Report der laut Anwälten für Verbraucherschutz keine allzu positiven Neuigkeiten verlauten sollte, wurde von der FDA jedoch nicht veröffentlicht. Das Ergebnis der Untersuchung soll besagen, dass Melamin in Stichproben zweier weit verbreiteter Milchpulver gefunden wurde. Ein dritter Hersteller gab zu, ebenfalls Spuren der Chemikalie in seinen Produkten vorgefunden zu haben. Nach dem in den Vereinigten Staaten grundsätzlich nur drei Unternehmen sich mehr als 90 Prozent des Baby-Milchpulver-Marktes aufteilen, erregten diese Annahmen bei Konsumenten erhöhte Aufregung gleichwohl die Konzentrationen wesentlich geringer waren als jene der festgestellten in China.

Was bleibt ist eine verunsicherte Konsumentenschicht, den ob der scheinbar schwierigen Situation Transparenz herzustellen, entscheiden sich viele Eltern lieber für hochwertige Frischmilchprodukte oder andere Nahrungsmittel für ihre Kinder.

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